Bio-zertifiziertes oder regionales Gemüse?
Nimmst Du eine lose Bio-Paprika aus Mexiko oder die konventionelle Schote aus Deutschland in der Plastikverpackung? In dieses Dilemma geraten wir des öfteren beim wöchentlichen Gemüsekauf. Fakt ist: Gesundheits- und Umweltbewusstsein kann nicht in einen Topf geworfen werden. Nicht jedes Bio-Gemüse ist per se besser als konventionell und regional angebautes. Kriterien der Regionalität und Transparenz des Erzeugens werden heutzutage immer wichtiger. Wir erklären Dir, was der Unterschied zwischen dem biologisch-zertifizierten und regionalem Gemüse ist und worauf Du beim Kauf achten musst.
Regional erzeugtes Gemüse vs. bio-zertifiziertes Gemüse
Regional erzeugtes Gemüse findest Du am einfachsten direkt beim Erzeuger, sprich auf Hofläden oder auf dem Wochenmarkt. Willst Du jedoch im Supermarkt auch Dein Obst und Gemüse mitnehmen, kannst Du hier auf das Etikett achten. Oft findest Du Slogans wie “Aus der Region” oder eben das EU-Bio-Siegel, was für einen biologisch-zertifizierten Anbau steht und bereits seit 20 Jahren im deutschen Handel zu finden ist.
Wann Du zum biologisch-zertifizierten Gemüse greifen solltest
Mit biologisch-zertifiziertem Gemüse unterstützt Du den ökologischen Landbau und damit den umweltschonenden Anbau mit natürlichen Pflanzenschutzmitteln. Hierbei wird auf Gentechnik verzichtet und auf eine artgerechte Tierhaltung geachtet. Die pauschale Aussage, dass Bio-Lebensmittel nährstoffreicher sind, ist nicht richtig. Denn viele verschiedene Faktoren beeinflussen den Nährstoffgehalt, wie zum Beispiel der Zeitpunkt der Ernte, die Transportwege oder der Nährstoffgehalt des Bodens. Wenn Du Dich nicht ausschließlich an Bio-Produkten orientieren möchtest, kannst Du Dir auch die amerikanische “Dirty Dozen Liste” und “Clean 15” Listen anschauen. Diese zeigen die Gemüse- und Obstsorten auf, die am meisten und demgegenüber am wenigsten mit Pestiziden belastet sind.
Welche Schwächen hat das Bio-Siegel?
Bei der Bio-Zertifizierung von Obst und Gemüse müssen die Bauern einige Hürden auf sich nehmen. Denn die Zertifizierung ist sehr teuer und zeitaufwendig. Kleine Betriebe haben daher oftmals gar nicht erst die finanziellen Mittel sich zertifizieren zu lassen. So kann das Gemüse Bio-Qualität aufweisen, ohne jedoch das Siegel zu tragen! Eine weitere Schwäche des Bio-Siegels ist, dass es nur den Anbau des Gemüses betrachtet und nicht die Arbeitsbedingungen der Bauern und Arbeiter. So wie das FairTrade-Siegel bei Schokolade und Kaffee menschenwürdige Arbeitsbedingungen sicherstellt, achtet das Bio-Siegel darauf nicht. Die Transportwege können unabhängig vom Bio-Siegel sehr lang sein und dadurch zu einem höheren CO2-Ausstoß führen als nicht zertifiziertes Gemüse. Daneben tragen auch der Anbau im Gewächshaus und die Lagerung in Kühlhäusern negativ zur Ökobilanz bei.
Wann Du zum regionalen Gemüse greifen solltest
Kürzere Transportwege bedeuten, dass das Gemüse vollreif geerntet werden kann. Dadurch ist regionales Gemüse oftmals aromatischer und weist einen höheren Gehalt an Nährstoffen auf als solches, das unreif geerntet wird und während dem Transport nachreift. Vor allem die kleinen Betriebe achten häufiger auf diese ökologischen Aspekte als große Mastbetriebe. Auf den Wochen- und Bauernmärkten kannst Du mit den Bauern direkt in Kontakt treten und Dich über den Anbau der Produkte austauschen. Bei regionalem Gemüsekauf setzt Du Dich für die Erzeuger aus der Region ein und unterstützt gleichzeitig die in Deutschland geltenden gesetzlichen Rahmen für faire Arbeitsbedingungen. Diese sind im Arbeitsschutz- (ArbSchG) und Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) festgelegt und betreffen zum Beispiel den Mindestlohn sowie die Regelung für Pausen.
Fazit
Bio-Siegel bedeuten dahingehend nicht, dass die Lebensmittel nun besser sind als nicht zertifizierte. Aus den genannten Gründen ist es dennoch vorteilhaft, den Kauf von bio-zertifiziertem oder regionalem Gemüse zu bevorzugen. Regionales Gemüse ist nicht immer bio. Aber heimische, regionale Produkte gewinnen vor allem in den Punkten: Frische, Nachhaltigkeit und Transparenz. Da diese Aspekte auch für uns enorm wichtig sind, müssen wir produktabhängig abwägen und verzichten beispielsweise auf die Bio-Zertifizierung des Obst und Gemüses in unseren Säften.
Nimmst Du eine lose Bio-Paprika aus Mexiko oder die konventionelle Schote aus Deutschland in der Plastikverpackung? In dieses Dilemma geraten wir des öfteren beim wöchentlichen Gemüsekauf. Fakt ist: Gesundheits- und Umweltbewusstsein kann nicht in einen Topf geworfen werden. Nicht jedes Bio-Gemüse ist per se besser als konventionell und regional angebautes. Kriterien der Regionalität und Transparenz des Erzeugens werden heutzutage immer wichtiger. Wir erklären Dir, was der Unterschied zwischen dem biologisch-zertifizierten und regionalem Gemüse ist und worauf Du beim Kauf achten musst.
Regional erzeugtes Gemüse vs. bio-zertifiziertes Gemüse
Regional erzeugtes Gemüse findest Du am einfachsten direkt beim Erzeuger, sprich auf Hofläden oder auf dem Wochenmarkt. Willst Du jedoch im Supermarkt auch Dein Obst und Gemüse mitnehmen, kannst Du hier auf das Etikett achten. Oft findest Du Slogans wie “Aus der Region” oder eben das EU-Bio-Siegel, was für einen biologisch-zertifizierten Anbau steht und bereits seit 20 Jahren im deutschen Handel zu finden ist.
Wann Du zum biologisch-zertifizierten Gemüse greifen solltest
Mit biologisch-zertifiziertem Gemüse unterstützt Du den ökologischen Landbau und damit den umweltschonenden Anbau mit natürlichen Pflanzenschutzmitteln. Hierbei wird auf Gentechnik verzichtet und auf eine artgerechte Tierhaltung geachtet. Die pauschale Aussage, dass Bio-Lebensmittel nährstoffreicher sind, ist nicht richtig. Denn viele verschiedene Faktoren beeinflussen den Nährstoffgehalt, wie zum Beispiel der Zeitpunkt der Ernte, die Transportwege oder der Nährstoffgehalt des Bodens. Wenn Du Dich nicht ausschließlich an Bio-Produkten orientieren möchtest, kannst Du Dir auch die amerikanische “Dirty Dozen Liste” und “Clean 15” Listen anschauen. Diese zeigen die Gemüse- und Obstsorten auf, die am meisten und demgegenüber am wenigsten mit Pestiziden belastet sind.
Welche Schwächen hat das Bio-Siegel?
Bei der Bio-Zertifizierung von Obst und Gemüse müssen die Bauern einige Hürden auf sich nehmen. Denn die Zertifizierung ist sehr teuer und zeitaufwendig. Kleine Betriebe haben daher oftmals gar nicht erst die finanziellen Mittel sich zertifizieren zu lassen. So kann das Gemüse Bio-Qualität aufweisen, ohne jedoch das Siegel zu tragen! Eine weitere Schwäche des Bio-Siegels ist, dass es nur den Anbau des Gemüses betrachtet und nicht die Arbeitsbedingungen der Bauern und Arbeiter. So wie das FairTrade-Siegel bei Schokolade und Kaffee menschenwürdige Arbeitsbedingungen sicherstellt, achtet das Bio-Siegel darauf nicht. Die Transportwege können unabhängig vom Bio-Siegel sehr lang sein und dadurch zu einem höheren CO2-Ausstoß führen als nicht zertifiziertes Gemüse. Daneben tragen auch der Anbau im Gewächshaus und die Lagerung in Kühlhäusern negativ zur Ökobilanz bei.
Wann Du zum regionalen Gemüse greifen solltest
Kürzere Transportwege bedeuten, dass das Gemüse vollreif geerntet werden kann. Dadurch ist regionales Gemüse oftmals aromatischer und weist einen höheren Gehalt an Nährstoffen auf als solches, das unreif geerntet wird und während dem Transport nachreift. Vor allem die kleinen Betriebe achten häufiger auf diese ökologischen Aspekte als große Mastbetriebe. Auf den Wochen- und Bauernmärkten kannst Du mit den Bauern direkt in Kontakt treten und Dich über den Anbau der Produkte austauschen. Bei regionalem Gemüsekauf setzt Du Dich für die Erzeuger aus der Region ein und unterstützt gleichzeitig die in Deutschland geltenden gesetzlichen Rahmen für faire Arbeitsbedingungen. Diese sind im Arbeitsschutz- (ArbSchG) und Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) festgelegt und betreffen zum Beispiel den Mindestlohn sowie die Regelung für Pausen.
Fazit
Bio-Siegel bedeuten dahingehend nicht, dass die Lebensmittel nun besser sind als nicht zertifizierte. Aus den genannten Gründen ist es dennoch vorteilhaft, den Kauf von bio-zertifiziertem oder regionalem Gemüse zu bevorzugen. Regionales Gemüse ist nicht immer bio. Aber heimische, regionale Produkte gewinnen vor allem in den Punkten: Frische, Nachhaltigkeit und Transparenz. Da diese Aspekte auch für uns enorm wichtig sind, müssen wir produktabhängig abwägen und verzichten beispielsweise auf die Bio-Zertifizierung des Obst und Gemüses in unseren Säften und Saftkuren. Andere frank. Produkte, wie zum Beispiel der frank. Tea oder unsere Suppen sind bio-zertifiziert.
Liliane Petzold
Unsere Ernährungswissenschaftlerin Liliane gibt Dir wöchentlich Tipps rund um die Themen Gesundheit, Ernährung und Fasten.