Was bedeutet HPP Saft und wie funktioniert das Verfahren?
Ein frischer Saft am Morgen, voller Geschmack und gesunder Nährstoffe, kann den Tag auf eine erfrischende Weise beginnen lassen. Aber hast Du jemals von HPP-Saft gehört? HPP steht für Hochdruckverarbeitung (englisch: High Pressure Processing), und es handelt sich um eine innovative Technologie, die die Art und Weise, wie wir Saft herstellen und genießen, revolutioniert hat.
In diesem Artikel werden wir uns genauer damit befassen, was HPP-Saft ist und wie dieses Verfahren funktioniert. Du wirst überrascht sein, wie diese moderne Technologie die Saftindustrie verändert und uns gesündere und frischere Säfte auf unsere Tische bringt. Außerdem berichten wir Dir, wie die Säfte von frank. hergestellt werden.
Hochdruckbehandlung von Säften
Die Hochdruckbehandlung von Säften, auch als Hochdruckverarbeitung (englisch: High Pressure Processing, kurz: HPP) oder Pascalisierung bekannt, ist eine innovative Technologie zur Konservierung von Säften und anderen Lebensmittel. Dieses Verfahren verwendet extrem hohe Drücke, um Keime, Bakterien, Hefen, Schimmel und andere schädliche Mikroorganismen in Lebensmitteln zu eliminieren, ohne dabei die Qualität oder den Nährwert der Produkte zu beeinträchtigen.
Geschichte des HPP Verfahrens
Das Hochdruckverarbeitungsverfahren wurde erstmals in den 1890er Jahren entdeckt, als Forscher bemerkten, dass Lebensmittel, die unter extrem hohem Druck gesetzt wurden, länger haltbar blieben. Es hat allerdings eine Weile gedauert, bis die Technologie wirklich Fahrt aufnahm. Erst in den letzten Jahrzehnten hat sich HPP zu einer beliebten Methode entwickelt, um Lebensmittel frisch zu halten, ohne Hitze oder Konservierungsstoffe zu verwenden. Heute findest Du HPP in vielen Produkten, von unseren kaltgepressten Säften bis hin zu Guacamole oder Fleischprodukten. Das HPP Verfahren hat die Art und Weise, wie wir Lebensmittel herstellen und konsumieren, revolutioniert.
HPP Verfahren - so funktioniert es
Zunächst wird der Saft hergestellt, wie es bei herkömmlichen Verfahren der Fall ist. Das bedeutet, dass frische Früchte gepresst und der Saft extrahiert wird.
Der Saft wird dann in eine spezielle Hochdruckkammer gegeben, die dafür ausgelegt ist, enormen Druck auszuüben. Typischerweise werden Drücke von bis zu 6.000 bar (etwa 87.000 psi) verwendet.
Der Saft wird unter diesen extremen Druck gesetzt, normalerweise für einige Minuten bis zu einigen Dutzend Minuten. Während dieser Zeit werden schädliche Mikroorganismen, Enzyme und Bakterien abgetötet.
Das einzigartige an HPP ist, dass es die Struktur und den Geschmack des Safts weitgehend unverändert lässt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Hitzebehandlungen (Pasteurisierung), die oft zu Geschmacksverlust und Nährstoffabbau führen können, bleiben bei der Hochdruckverarbeitung die hitzeempfindlichen Vitamine und der natürliche Geschmack des Safts weitgehend erhalten.
Unsere Säfte werden alle einzeln abgefüllt behandelt - dadurch sind sie noch länger haltbar, da sie nach der Behandlung nicht mehr mit der Außenwelt und potenziellen Kontaminationsquellen in Kontakt kommen. Der Saft muss aufgrund der Behandlung mit enormen Druck in Flaschen aus Plastik abgefüllt werden. Eine Glasflasche würde diesen Druck nicht aushalten und zerspringen.
Die Hochdruckbehandlung von Säften hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, da sie eine schonende und dennoch äußerst effektive Methode zur Konservierung von Lebensmitteln darstellt. Sie ermöglicht es den Verbrauchern, frische und nährstoffreiche Säfte ohne die Nachteile von Konservierungsstoffen oder hohen Temperaturen zu genießen.
Was sind die Vorteile des HPP Verfahrens?
Die Hochdruckverarbeitung (HPP) bietet in der Saftproduktion eine Reihe von Vorteilen, die sie zu einer attraktiven Methode machen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Pasteurisierungs- und Sterilisationsmethoden, bei denen Hitze eingesetzt wird, um Mikroorganismen wie Keime und Bakterien abzutöten, verwendet HPP hohe Drücke, die die hitzeempfindlichen Vitamine und den natürlichen Geschmack des Saftes weitgehend intakt lassen. Dies führt zu einem Saft, der nicht nur sicher ist, sondern auch frisch und nährstoffreich schmeckt und die Natürlichkeit des Obst und Gemüse erhalten bleibt.
Die Hochdruckverarbeitung eliminiert potentiell enthaltene schädliche Mikroorganismen wie Bakterien und Hefen, ohne dass Konservierungsstoffe oder chemische Zusatzstoffe benötigt werden. Dadurch wird die Haltbarkeit des Saftes erheblich verlängert, sodass er länger gelagert werden kann, ohne an Qualität zu verlieren.
Im Gegensatz zur Erhitzungsmethode (Pasteurisierung durch Wärme), die den Saft und seine Temperatur erhitzt und dadurch möglicherweise wichtige Nährstoffe zerstört, erfolgt die Hochdruckbehandlung als eine der gängigen Konservierungsmethoden bei niedrigen Temperaturen. Dies schützt empfindliche Nährstoffe und verhindert einen Geschmacksverlust durch Erwärmung.
Das HPP Verfahren erfüllt Ansprüche an Produktfrische und Lebensmittelsicherheit
HPP ist äußerst effektiv bei der Abtötung von pathogenen Mikroorganismen wie E. coli, Salmonellen und Listerien, was zu einer verbesserten Lebensmittelsicherheit führt. Dies ist besonders wichtig, da Saft roh sein kann und das Risiko von Kontaminationen für den Verbraucher besteht.
Da bei der Produktion keine chemischen Konservierungsstoffe oder Konservierungsverfahren mit hohen Temperaturen erforderlich sind, bleibt der Saft frei von künstlichen Zusatzstoffen und behält seinen natürlichen Charakter.
HPP hat wertvolle Eigenschaften und ermöglicht eine bessere Konsistenz und Textur des Safts, da sie die Zellstruktur der Früchte und Gemüse intakt lässt. Dies führt zu einem angenehmeren Mundgefühl und einem hochwertigen Produkt.
HPP trägt zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen in der Industrie bei, da die längere Haltbarkeit des Saftes bedeutet, dass weniger Lebensmittel verschwendet werden.
Insgesamt bietet die Hochdruckverarbeitung eine schonende, aber hochwirksame Methode zur Herstellung von Säften, die sowohl die Qualität als auch die Sicherheit der Produkte verbessert und den Verbrauchern frische, nährstoffreiche Optionen bietet.
Gibt es Nachteile des HPP Verfahrens?
Obwohl die Hochdruckverarbeitung (HPP) viele Vorteile in der Lebensmittelindustrie bietet, hat sie auch einige potenzielle Nachteile und Einschränkungen.
Die Anschaffung und Wartung von Hochdruckmaschinen kann teuer sein, was die Eintrittsbarriere für kleinere Lebensmittelhersteller erhöht. Dies kann sich auf die Kosten der Produkte auswirken.
HPP ist nicht für alle Lebensmittel geeignet. Einige Produkte, insbesondere solche mit festen Bestandteilen oder solche, die hohe Temperaturen erfordern, können von der Hochdruckverarbeitung nicht profitieren.
In einigen Fällen kann die Hochdruckverarbeitung die Textur von Lebensmitteln verändern, insbesondere bei Produkten mit einer empfindlichen Struktur, wie bestimmten Obst- oder Gemüsesorten.
Obwohl die Haltbarkeit durch HPP verlängert wird, bleibt das Endprodukt dennoch verderblich und erfordert Kühlung und begrenzte Haltbarkeit.
Die Hochdruckverarbeitung erfordert spezialisierte Ausrüstung und geschultes Personal, um sicherzustellen, dass der Prozess ordnungsgemäß durchgeführt wird.
Saftherstellung mit dem HPP Verfahren bei frank.
Beinahe alle unsere Säfte und damit auch die Saftkuren werden kaltgepresst mithilfe des HPP-Verfahrens hergestellt...Kaltgepresst? Was soll das denn jetzt wieder bedeuten?
Kaltgepresste Säfte
Kaltgepresst bedeutet, dass wir das Obst und Gemüse, aus dem wir unsere Juices und Shots herstellen, bei maximal 2-7°C pressen, um alle Nährstoffe während der Verarbeitung zu schonen. In unserem gesamten Herstellungsprozess kommt nie Hitze zum Einsatz, auch nicht bei der anschließenden Haltbarmachung.
Was viele nicht wissen: Die meisten Smoothies und Säfte werden pasteurisiert, das heißt mit Hitze haltbar gemacht! Dadurch geht der Großteil der Vitamine und Nährstoffe verloren. Das wollen wir von frank. natürlich nicht, deshalb haben wir uns gegen diese Art des Haltbarmachens entschieden und arbeiten stattdessen mit dem besonders nährstoffschonenden Verfahren mit Druck namens “HPP”.
Das HPP Verfahren bei frank.
HPP steht für “High-Pressure-Processing” und ist die mit Abstand schonendste, natürlichste und nährstofffreundlichste Art und Weise, Lebensmittel und insbesondere Säfte länger frisch und haltbar zu machen. Und zwar allein mit Druck! Durch den Einsatz von bis zu 6.000 bar - das ist in etwa der sechsfache Druck, der an der tiefsten Stelle des Meeres herrscht - wird die Haltbarkeit von Lebensmittel schonend verlängert. Durch diesen hohen Druck ist gewährleistet, dass innere und äußere Zonen des Produktes gleichmäßig behandelt und Keime sowie Bakterien abgetötet werden. Während beispielsweise bei einer der herkömmlichen Methoden der Haltbarmachung von Lebensmitteln, die Pasteurisierung, d.h. das Erhitzen eines Produktes, die Strukturen und Nährstoffe angegriffen werden, bleiben bei der Hochdruckbehandlung Nährstoffe sowie der frische Geschmack des Produktes erhalten.
Was ist der Unterschied zwischen dem HPP Verfahren und der Pasteurisierung?
Frische Produkte müssen immer gekühlt gelagert werden und sind nur wenige Tage haltbar. Sind Produkte länger als ein paar Tage haltbar, gibt es nur 2 Möglichkeiten:
HPP Verfahren: Diese Produkte werden schonend mit dem HPP-Verfahren ohne Hitze bis zu 6 Wochen verlängert haltbar gemacht. Zudem müssen HPP-behandelte Produkte stets gekühlt werden.
Pasteurisierung: Diese Produkte werden mit Hitze behandelt und haben eine Haltbarkeit von mehreren Monaten. Pasteurisierte Produkte sind teilweise auch ohne Kühlung haltbar.
Glasflaschen und eine lange Haltbarkeit sprechen immer für Hitzebehandlung (Pasteurisierung), weil Plastik-Flaschen (PET) eine Grundvoraussetzung für das HPP-Verfahren mit Druck sind und eine Glas Flasche platzen würde.
Wir von frank. haben uns bei unseren Obst- und Gemüsesäften für das HPP-Verfahren entschieden, weil es uns ermöglicht, frischen Saft ein klein wenig länger haltbar zu machen, ohne die hitzeempfindlichen Nährstoffe zu zerstören. Unsere Shots sind dagegen, genauso wie unsere Nut M*lk Mister White und Lemonade Indian Sundaze, pasteurisiert.
Liliane Petzold
Unsere Ernährungswissenschaftlerin Liliane gibt Dir wöchentlich Tipps rund um die Themen Gesundheit, Ernährung und Fasten.