Das Glückshormon Serotonin steuern

Serotonin – So kannst Du das Glückshormon steuern!

Die Sonne scheint und damit steigt auch Deine Laune? Wusstest Du, dass die gute Laune, die Du bei schönem Wetter empfindest, wissenschaftlich belegt werden kann? Ausschlaggebend dafür ist das helle Tageslicht, das zu einer Ausschüttung von Serotonin in Deinem Körper führt. Serotonin zählt zu den umgangssprachlich genannten “Glückshormonen”. Neben Serotonin kennst Du vielleicht Dopamin, Oxytocin und Endorphine: Auch sie zählen zu den “Glückshormonen”. 

Erfahre, was es mit diesen Stoffen auf sich hat, wie sie in Deinem Körper wirken und wie Du die Ausschüttung von Glückshormonen gezielt steuern kannst!

Die unterschiedlichen Glückshormone

Wie bereits erwähnt, befinden sich in Deinem Körper verschiedene Glückshormone, die als Botenstoffe fungieren. Oftmals werden sie auch als körpereigene Drogen bezeichnet. Die sechs Stoffe haben unterschiedliche Auslöser und wirken sich individuell auf Dein physisches und psychisches Wohlbefinden aus.

Auf Serotonin gehen wir später im Detail ein. Alle anderen Botenstoffe, wie sie ausgelöst werden und wie sich auswirken, haben wir Dir hier kurz zusammengefasst:

Dopamin

Es ist das bedeutendste Neurotransmitter im zentralen Nervensystem und ist neben Noradrenalin und Serotonin unter anderem verantwortlich für die Leistungsfähigkeit, Motivation und Konzentration. Ein Mangel an Dopamin kann zu Parkinson führen. Sport und Bewegung an der frischen Luft kann zu einer erhöhten Ausschüttung des Hormons führen und das Wohlbefinden steigern.

Noradrenalin 

Genau wie Adrenalin wird Noradrenalin im Nebennierenmark gebildet und ist für Deinen Körper überlebenswichtig. In Gefahren- oder Stresssituationen kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung und das steigert wiederum den Blutdruck und die Herzfrequenz, was Auswirkungen auf die Wachheit, die Aufmerksamkeit und die Herzfrequenz hat. Sportler nutzen den Effekt häufig für eine höhere Leistungsbereitschaft. Eine zu hohe Dosis kann ähnlich wie Cortisol zu Schlafstörungen, Herzerkrankungen oder Angstzuständen führen.

Endorphine

Endorphine gelten als körpereigene Schmerzmittel, die zum Beispiel bei Unfällen und Verletzungen ausgeschüttet werden. Sie dienen als Blockade und sorgen dafür, dass Schmerzreize nicht mehr an verarbeitende Stellen im Gehirn weitergeleitet werden können. Sie können den Körper jedoch auch in einen Rausch versetzen, da sie an die gleichen Rezeptoren andocken wie Opiate. Besonders bei Langstreckenläufern und Sprintern sorgen Endorphine häufig für rauschartige Zustände. Sie helfen dabei, große Anstrengung und Schmerzen zu überwinden. 

Endorphine haben positive Auswirkungen auf den Schlaf, Stress, das Immunsystem, sie regulieren den Hunger und bilden Sexualhormone.

Phenylethylamin

Das Hormon erzeugt Lust- und Glücksgefühle. Studien belegen, dass sportliche Aktivitäten, insbesondere Ausdauersport, zu einer erhöhten  Phenylethylamin Konzentration führen. Außerdem befindet sich der Stoff auch in geringen Mengen in Kakao und Bittermandelöl. Jedoch ist der Anteil in Schokolade zu gering, um Effekte auszulösen.

Oxytocin

Das Hormon wird im Gehirn gebildet und kommt bei allen Säugetieren vor. Es hat Einfluss auf die Bindung von Paaren, insbesondere zwischen Mutter und Kind, und spielt auch bei Gruppenverhalten und Angst eine Rolle. In der Schwangerschaft sorgt es dafür, dass Wehen zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt werden. Bei einem Mangel wird es über Infusionen verabreicht.

Was macht Serotonin im Körper? 

Neben den oben genannten Glückshormonen gibt es noch ein sechstes Hormon, das Dein Wohlbefinden beeinflusst: Serotonin. Diesem wollen wir uns im Folgenden näher widmen.

Erstmal zu den Fakten: Die chemische Bezeichnung für Serotonin ist 5-Hydroxytryptamin und ist Hormon und Neurotransmitter gleichzeitig. Das bedeutet, es gehört zu den Botenstoffen unseres Körpers, die Informationen zwischen Nervenzellen übertragen. Du findest das Glückshormon sowohl im zentralen Nervensystem (ZNS), im Herz-Kreislauf-System, Verdauungstrakt und im Blut. Aufgrund der zahlreichen Wirkorte hat das Serotonin auch unterschiedliche Aufgaben. 

Der umgangssprachliche Begriff “Glückshormon” ist nicht ganz falsch: Serotonin beeinflusst unsere Stimmung. Trotzdem wirkt es nicht euphorisierend, sondern hilft dabei, Gefühle wie Zufriedenheit und Wohlbefinden zu erzeugen. Je nach Wirkort hat Serotonin eine beruhigende Wirkung. Es stimuliert die Gedächtnisleistung oder fördert einen tiefen Schlaf. Im Darm fördert es die Peristaltik und sorgt so für eine reibungslose und regelmäßige Verdauung. Im Herz-Kreislauf-System beeinflusst Serotonin die Kontraktion der Blutgefäße.

Wie äußert sich ein Serotoninmangel? 

Kurzfristig bedeutet ein niedriger Spiegel an Serotonin im Körper, dass Du womöglich schlechter gelaunt bist. Ist Dein Serotoninspiegel dauerhaft niedrig, kann das ein Zeichen für Depressionen sein. Weitere mögliche Symptome können Neurosen, Ängste, eine erhöhte Aggressivität, Stimmungsschwankungen, Panikattacken, Nervosität und Erschöpfung sein. Auch körperlich kann ein Mangel an Serotonin viel beeinflussen: So kann es zu Kopf- oder Muskelschmerzen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einem reduzierten Sättigungsgefühl, sowie Störungen der Konzentration, des Schlafs und der Verdauung führen.

Kann ich mein Serotonin gezielt “aktivieren”? 

Das Zusammenspiel der Glückshormone ist sehr komplex. Daher gibt es lediglich Dinge, mit denen Du insgesamt Deine Glückshormone aktivieren kannst.

Hier ein paar Tipps, wie Du Deine Glückshormone gezielt aktivieren kannst: 

  1. Wie eingangs erwähnt, wirkt sich Sonnenlicht auf Deine Stimmung aus. Um Deine schlechte Laune oder trübe Stimmung zu bekämpfen, raten wir Dir deswegen, nicht zur Schokolade zu greifen. Mach lieber einen Spaziergang an der frischen Luft. Du wirst sehen, Deine Stimmung wird sich dadurch heben! Als Alternative können gerade in den dunklen Wintermonaten sog. Tageslichtlampen als natürliche Stimmungsaufheller eingesetzt werden! Das spezielle Licht imitiert die Sonneneinstrahlung und kann so zur Ausschüttung von Glückshormonen führen. 
  2. Du kennst mit Sicherheit das fantastische Gefühl nach dem Sport, oder? Bewegung kann ebenfalls zu einer Ausschüttung von  Glückshormonen führen. Nicht umsonst gibt es die Bezeichnung des “Runner’s High”! Genauso sorgen aber auch Spaziergänge, Ausdauertraining oder HIT Kurse für gute Laune. 
  3. Wir Menschen sind soziale Wesen. Berührungen und Begegnungen mit Bekannten, Freunden und Familie kann zu einem Ausstoß an Glückshormonen führen.
  4. Auch durch Ernährung können Glückshormone aktiviert werden. Eiweiß- und Kohlenhydratreiches Essen sowie frische, naturbelassene und appetitlich angerichtete Mahlzeiten sorgen für gute Laune.

Das Fasten-High als gute Laune Boost

Wusstest Du, dass Fasten nach mehreren Tagen ebenfalls zu einer Ausschüttung von Glückshormonen führen kann? Zahlreiche Fastende berichten von dem sogenannten “Fasten-High”. Der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht geklärt. Aus Erfahrungsberichten kann man ca. ab dem 4. Tag mit einer erhöhten Ausschüttung der Glückshormone rechnen und das Fasten-Hoch erleben. Glückshormone sorgen für mehr Leichtigkeit beim Fasten und steigern die Laune. Um das Fasten-High zu erleben, reicht leider eine 3-Tages-Saftkur nicht aus. Damit Du von den positiven Effekten profitieren kannst, solltest Du mindestens 5 Tage fasten.

Kennst Du in diesem Zusammenhang schon unsere 5-Tages-Saftkur und unsere 7-Tages-Suppenkur?

Fazit: Aktiviere Deine Glückshormone

Wie Du nun siehst, kannst Du gezielt Einfluss auf Deine Stimmung nehmen und Dir selbst Motivations- und Leistungsschübe verpassen. Ob mit einer Saftkur für eine höhere Serotonin Ausschüttung, Spaziergänge an der frischen Luft oder Ausdauersport, es gibt viele Wege, um die eigene Stimmungslage zu heben. 

Liliane Petzold

Unsere Ernährungswissenschaftlerin Liliane gibt Dir wöchentlich Tipps rund um die Themen Gesundheit, Ernährung und Fasten.

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