Optimale Fastendauer beim Saftfasten

Was ist die optimale Fastendauer?

Als Reinigung von Körper, Seele und Geist hat das Heilfasten eine jahrtausendealte Tradition. Damit stellt das Heilfasten eines der ältesten Naturheilverfahren der Welt dar. Hierbei stehen nicht nur körperliche, sondern auch mentale Aspekte im Vordergrund.

Dementsprechend ist in Bezug auf das Heilfasten auch von einer "Diät der Seele" die Rede. Doch wie lange sollte Dein Fasten optimalerweise dauern? Im Folgenden soll Dir die ideale Fastendauer erläutert werden.


Bewusster Verzicht: Dient Fasten der Selbstheilung?

Wichtig ist, dass Fasten keine Diät im Wortsinn ist. Das Fasten hat niemand erfunden. Vielmehr ist der Verzicht fest in den Genen aller Menschen verankert. Über Jahrtausende sicherte sich die Menschheit durch das Fasten das eigene Überleben, indem der Körper während solcher Hungerphasen mit einem veränderten Stoffwechsel reagierte.

Allerdings ist dabei zwischen Hunger und freiwilligem Verzicht zu unterscheiden. Als Hunger wird erzwungener Nahrungsverzicht definiert. Hierbei werden im Vergleich zum freiwilligen Fasten deutlich stärkere Stressreaktionen des Körpers ausgelöst.

Heute dient das sogenannte Heilfasten dazu, den eigenen Alltag durch freiwilligen Verzicht zu unterbrechen. Besonders bekannt ist das Fasten nach Buchinger oder auch Buchinger Fasten genannt, das auf der Vision des bekannten deutschen Naturheilkundlers und Arztes Otto Buchinger beruht.

So sollen die Selbstheilungskräfte des eigenen Körpers angeregt werden: Der menschliche Körper wird gereinigt und regeneriert. Oft ist die Rede vom "entgiften" des Körperhaushalts. Dafür nimmt der Fastende über einen ausgewählten Zeitraum keine feste Nahrung zu sich.

So wird behauptet, gesundheitlichen und chronischen Beschwerden vorzubeugen. vorgebeugt werden. Auch wird dem Fasten nachgesagt, dass es entzündungshemmend wirken und Blutwerte sowie Cholesterinspiegel normalisieren kann.

Zuhause oder in der Klinik – es gibt unterschiedliche Fastenarten

Für einen möglichst erfolgreichen Einsatz des Fastens ist eine Betreuung durch Ärzte oder Therapeuten, die sich für eine Fastentherapie zertifizieren konnten, empfohlen. Dank einer von der Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung e.V. angebotenen Weiterbildung zur Fastenärztin bzw. Fastenarzt ist eine solche Qualifikation einfach verifizierbar.

Unter Anleitung lernt der Fastende nun, ein entsprechendes Verantwortungsgefühl für den eigenen Körper zu entwickeln, um sich in Zukunft insgesamt gesünder zu ernähren. Eine solche Therapie kann sowohl ambulant als auch stationär in spezialisierten Kliniken stattfinden.

Hier kann sich der Fastende voll auf sich und seinen eigenen Körper konzentrieren. In der Regel dauert ein solcher Klinikaufenthalt bis zu vier Wochen. Insbesondere Menschen mit chronischen Erkrankungen sollten unter ärztlicher Aufsicht heilfasten. Wer sich nicht sicher ist, ob er auf eigene Faust oder lieber in Begleitung fastet, fragt am besten seinen Arzt des Vertrauens.


Keine Null-Diät: Wie fastest Du richtig?

Traditionell beginnt die Fastenkur mit einer deutlichen Energiereduktion. Gleichzeitig wird der Konsum von Alkohol, Nikotin und auch Koffein eingestellt. So wird die Nahrungszufuhr bewusst unter die Bedarfsgrenze heruntergefahren.

Trotzdem wird der Körper weiterhin mit viel Flüssigkeit versorgt und damit mit wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen. Dafür kannst Du Wasser, Saft, Tee oder Brühe nutzen. Das ganzheitliche Konzept beim Fasten geht allerdings weit über die Umstellung der eigenen Ernährung hinaus.

So werden auch Übungen zur Entspannung und mäßige bis normale körperliche Aktivitäten empfohlen. Dazu gehören unter anderem Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren oder auch Wandern. Ein gewisses Level an Bewegung ist während des Fastens besonders wichtig, da dem Körper in der Fastenzeit Eiweiße entzogen und so Muskelmasse abgebaut wird.

Ebenso gilt eine emotionale Vorbereitung auf das Fasten als hilfreich. Zusätzlich förderst Du durch Ruhe und Stressvermeidung den Erfolg Deiner Fastenkur. Insgesamt sind moderate Bewegungen, viel frische Luft und auch Entspannungsübungen ein wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Fastenkur.


Die optimale Fastendauer ist eine individuelle Angelegenheit

Es kann festgehalten werden, dass es keine allgemeingültige optimale Fastendauer gibt. Im Vordergrund stehen individuelle Ziele und Motivationen, die verfolgt werden. Außerdem muss berücksichtigt werden, ob dabei präventive oder therapeutische Intentionen Priorität besitzen.

Aus der Historie ist bekannt, dass ein gesunder Mensch nach rund 40 Tage fasten sein körperliches Limit erreicht. Glücklicherweise können positive Effekte beim Fasten bereits sehr viel früher erzielt werden. Vielmehr ist von einer zu langen und ehrgeizigen Fastendauer abzuraten. Dementsprechend ist ausschließlich bei ausreichender Erfahrung sowie einer optimalen psychischen und physischen Konstitution ein längeres Fasten empfehlenswert.

Oftmals werden entweder aufgrund der deutlich leichteren Realisierbarkeit oder medizinischer Empfehlung kürzere Fastenzeiten empfohlen. Insbesondere gesunde Menschen können bereits von kurzen Phasen des Fastens profitieren. Präventives Heilfasten kann kürzer und häufiger durchgeführt werden als therapeutisches Fasten. Die Fastendauer ist also durchaus individuell zu gestalten.

Von der anerkannten Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung e.V. wird eine Fastendauer von sieben bis zehn Tagen empfohlen. Dazu sollten ein Vorbereitungstag sowie drei Tage zur Normalisierung des eigenen Essverhaltens eingeplant werden. Insgesamt sollte also mindestens mit einem Zeitraum von 14 Tagen für die Fastenkur gerechnet werden.

Mit Blick auf einen therapeutischen Einsatz des Fastens sollten zu Beginn mindestens drei Wochen angesetzt werden. Nur bei einer solchen Fastendauer kann es sinnvoll zur Bekämpfung von Vorerkrankungen wie Darm- oder Gelenkbeschwerden zum Einsatz kommen.

Experten gehen davon aus, dass ein zyklisches Fasten mit kürzeren Fastenperioden deutlich sinnvoller ist, als eine überaus lange Fastenzeit. Das liegt daran, dass bei einer kürzeren Fastendauer der eigene Körper den Grundumsatz langsam wieder erhöhen kann. So lernen die Fastenden nachhaltig, die eigenen Essgewohnheiten zu ändern.

Das beliebte Fastenbrechen markiert das Ende der Fastenkur

Das Fasten endet mit dem berühmten Fastenbrechen. Auch hier werden vorerst nur ausgewählte Nahrungsmittel konsumiert. Zu Beginn solltest Du auf rohe oder gekochte Äpfel zurückgreifen. Ebenso kann eine Kartoffelsuppe für einen idealen Kostaufbau zum Einsatz kommen.

Nach Ende der Fastenkur gilt leichte Kost als besonders förderlich. Beim Einnehmen der Lebensmittel solltest Du außerdem bewusst und langsam kauen. Zwischen den zu Beginn ungewohnten Mahlzeiten solltest Du natürlich weiterhin viel Flüssigkeit zu Dir nehmen.


Mögliche Nebenwirkungen und Risiken des Fastens

Das Fasten ist mittlerweile wieder voll im Trend. Besonders moderne Saftkuren erfreuen sich großer Beliebtheit. Eine gesteigerte Wahrnehmung für den eigenen Körper und ein verbessertes Gefühl für Hunger sowie Sättigung und Appetit gelten als positive Effekte.

In kürzester Zeit kannst Du bereits erkennbare Erfolge erzielen. Schnell stellt sich Dein Körper um, lebt von den eigenen Reserven und baut dadurch Fett ab. Allerdings kann eine solche Fastenzeit auch zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.

Neben niedrigem Blutdruck, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Hautreaktionen kann es auch zu andauernder schlechter Laune der Fastenden kommen. Nach den ersten, oftmals schweren Tagen erleben Fastende oft ein Stimmungshoch. Dabei werden Hormone und unterschiedlichste Botenstoffe vom Körper ausgeschüttet - die sogenannte Fasteneuphorie.


Fazit: Beim Fasten kannst du Deinem Körper etwas Gutes tun!

Eine Fastenwoche für gesunde Menschen kann bereits reichen, um einen positiven Effekt auf das eigene Wohlbefinden zu erzielen. Fastendauer und spezifische Regeln müssen individuell abgestimmt werden.

Du kannst beim Fasten nicht nur lästiges Bauchfett verlieren, sondern Deinen ganzen Organismus regenerieren. Fasten kann daher ein idealer Einstieg in Deine nachhaltige und gesunde Ernährungsumstellung sein.

Liliane Petzold

Unsere Ernährungswissenschaftlerin Liliane gibt Dir wöchentlich Tipps rund um die Themen Gesundheit, Ernährung und Fasten.

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