Was bringt eigentlich Saftfasten? Über Autophagie, Mindset und Achtsamkeit

Was bringt eigentlich Saftfasten? Über Autophagie, Mindset und Achtsamkeit

In unserem letzten Blogartikel haben wir Dir erklärt, wie lange Du eine Saftkur durchführen solltest. Du hast Ihn noch nicht gelesen? Dann spring gleich mal rüber in den Artikel: “Saftkur - wie lange?” 

 

Jetzt beantworten wir Dir im folgenden Blogartikel die Frage, was Dir das Saftfasten bringen kann und was während einer Saftkur mit Deinem Körper passiert.

 

Erfahre mehr darüber, wie sich Saftfasten auf den Stoffwechsel auswirken kann und was es mit dem natürlichen Recyclingprozess des Körpers, der Autophagie, auf sich hat. Außerdem verraten wir Dir, was die Themen Mindset und Achtsamkeit mit einer Saftkur zu tun haben!

 




Auswirkungen von Saftfasten auf die Psyche 

Saftfasten wirkt sich besonders auf unsere Psyche aus. Unabhängig davon, was wir machen - es beginnt und endet immer in unserem Kopf mit unseren Gedanken und Entscheidungen. Daher spielt sich auch während des Fastens viel in unserem Kopf ab! Wir erklären Dir, was Du in Bezug auf Deine Stimmung und Dein psychisches Wohlbefinden erwarten kannst. 

 

Saftfasten kann Dir Hilfestellung leisten, Dich von unerwünschten Essgewohnheiten zu lösen und neue Rituale zu etablieren! 

 

Entspannung und Achtsamkeit durch das Saftfasten 

In unserem Blogbeitrag “Was bringt mir eine Saftkur?” hast Du schon erfahren, dass Dein Blutdruck und Dein Herzschlag während des Fastens sinken können. Dies führt dazu, dass Du zu mehr Ruhe findest. Du gehst den Alltag gelassener und ruhiger an. Auch musst Du Dir keine Gedanken mehr um das Essen machen: “Wann esse ich?”,  “Was esse ich?” oder “Muss ich noch einkaufen gehen?” fallen während dem Saftfasten weg.

 

Dies führt auch zu mehr Zeit, die Du in Dich investieren kannst. Du kannst Dich Dingen widmen, für die Du normalerweise keine Zeit hast und Dir ein bisschen Me-Time gönnen (erfahre hier, wie Du Deine Me-Time am Besten nutzt). 

 

Fasten führt zu einer vermehrten Freisetzung des Glückshormons Serotonin in Deinem Körper. Du erlebst Deine Eindrücke intensiver und Deine Gedanken klarer, was letztendlich auch Deine Konzentration verbessert. Insgesamt fühlst Du Dich fitter und glücklicher und hast mehr Energie. Du siehst also Fasten kann nicht nur Deinem Körper helfen wieder auf Trapp zu kommen sondern auch Deinem inneren Ich. 

 

Wenn Du eine Saftkur für Dich in Erwägung ziehst, solltest Du Dir zunächst ein bewusstes Mindset schaffen. Frage Dich, warum Du eine Saftkur machen möchtest, was Du Dir von einer Kur versprichst und ob sich Deine Lebensumstände für eine Fastenphase eignen.

 

Neben dem Stärken Deines Mindsets eignet sich eine Saftkur auch als Achtsamkeitsübung. Vor, während und auch nach Deiner Saftkur setzt Du Dich intensiv mit Deiner Ernährung auseinander und übst sich in der bewussten Nahrungsaufnahme. Nach einer Saftkur kann es außerdem vorkommen, dass Du Geschmäcker und Gerüche viel intensiver wahrnimmst und dadurch noch bewusster in Bezug auf Deine Nahrung handelst.

 

Wertschätzung der Lebensmittel durch das Saftfasten 

Während Deiner Saftkur nimmst Du keine feste Nahrung zu Dir. Manche entscheiden sich dafür, nur Wasser und Tee zu trinken, andere greifen auf Obst- und Gemüsesäfte und Suppen zurück. Sowohl Säfte, Tee als auch Suppen haben einen naturbelassenen und milden Geschmack, der sich während der Fastenphase nicht verändert. 

 

Noch dazu verzichtest Du auf raffinierten Zucker, Geschmacksverstärker und übermäßig Fett, woran sich Deine Geschmacksnerven auf Dauer gewöhnen. Lässt Du diese Bestandteile während des Fastens weg, reagierst Du nach dem Verzicht deutlich intensiver auf Süße, Säure und Co. Das gilt sowohl für den Geschmack, die Konsistenz als auch für den Geruch der Lebensmittel. 

 

Ebenso isst Du bewusster und kannst Dich auf Dein Essen besser konzentrieren. Du isst langsamer und hast ein besseres Gefühl, wenn die Sättigung einsetzt. Du isst nur dann, wenn Du wirklich hungrig bist. 

 

Selbstvertrauen durch das Saftfasten  

Fasten kann das Selbstvertrauen aus verschiedenen Gründen steigern! Die Fähigkeit, sich bewusst dazu zu entschließen, auf Nahrung zu verzichten, erfordert eine gewisse Selbstdisziplin und Selbstkontrolle. Wenn Du erfolgreich saftfastest, stärkt dies Dein Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Ziele zu setzen und sie zu erreichen.

 

Während des Fastens haben viele Menschen Zeit für Selbstreflexion und die Auseinandersetzung mit ihren Gefühlen, Gedanken und Bedürfnissen. Dies kann zu einem besseren Verständnis der eigenen Stärken und Schwächen führen und Dein Selbstvertrauen stärken!

 

Fasten wird oft mit der Reinigung von Körper und Geist in Verbindung gebracht. Das Gefühl, den eigenen Körper gesünder und energetischer zu machen, kann ebenfalls Dein Selbstvertrauen steigern.

 

Das Überwinden von Hunger und Verlangen während des Fastens kann als Bewältigung von Hindernissen betrachtet werden. Wenn Du erfolgreich diese Hindernisse überwindest, stärkt dies Dein Vertrauen in Deine eigenen Fähigkeiten, mit Herausforderungen umzugehen.

 

Das Erreichen eines Fastenziels kann als Erfolgserlebnis erlebt werden und das Selbstvertrauen stärken. Es bestätigt, dass Du in der Lage bist, Dir selbst herausfordernde Ziele zu setzen und sie auch zu erreichen.


Selbstvertrauen durch Saftkur
 

Auswirkungen des Saftfasten auf Deinen Körper 

Normalerweise sind Kohlenhydrate für Deinen Körper die beste Energiequelle und nutzt diese auch vorrangig dafür. Daher spricht man in diesem Zusammenhang vom Kohlenhydratstoffwechsel. Während des Saftfastens muss Dein Körper seinen Stoffwechsel umstellen, da Kohlenhydrate im Körper nur begrenzt verfügbar sind. 

 

Eine überlebenswichtige Energiequelle für Dich ist das kurzkettige Kohlenhydrat Glucose. Es dient Deinen Gehirnzellen als Energieträger und wird im Prozess der Glykolyse von Deinem Körper abgebaut. Glucose wird übrigens auch als Traubenzucker oder Dextrose bezeichnet! Wir verwenden in unseren Hotel Paradiso und The Ocean das natürliche Süßungsmittel Agavendicksaft, in dem ebenfalls Glucose enthalten ist. 

 

Während dem Saftfasten stehen Deinem Körper die gewohnten Kohlenhydrate für die Energiegewinnung nur noch begrenzt zur Verfügung. Das liegt daran, dass Du Deine tägliche Energiezufuhr von ca. 2000 Kcal pro Tag während Deiner  Fastenkur auf täglich ca. 500 Kcal pro Tag reduzierst. Die tägliche Kohlenhydratzufuhr während Deiner Saftkur reicht Deinem Körper nun nicht mehr aus und er muss auf andere Energiequellen zurückgreifen, um den Einfachzucker Glucose zu produzieren. Während dem Fasten mobilisiert Dein Körper deshalb Energie aus seinen Protein- und Fettspeichern.

  

Dabei greift Dein Körper zunächst auf die gelagerten Proteine zurück und wandelt diese in Einfachzucker um. Da diese Umwandlung sehr aufwändig ist, wird schnell während Deiner Fastenkur auf die Fettdepots umgestiegen.

 

Gewinnt Dein Körper seine Energie aus Fetten, entstehen Ketonkörper. Man spricht dabei auch von der Ketose und dem fettbasierten Stoffwechsel. Durch die Verwendung der körpereigenen Fettreserven verlierst Du während Deiner Fastenkur Körperfett und Deine Körperfettmasse, auch KFA genannt, sinkt. Während der Ketose kann sich auch Dein Blutzucker- und Insulinspiegel stabilisieren. Deshalb kann eine Fastenkur auch Deine Blutzucker- und Insulinspiegel verbessern! 

 

Um langfristig Deine Körperfettmasse zu reduzieren, eignet sich eine klassische Saftkur allerdings nicht. Eine Fastenkur ist vielmehr ein Kickstart in die richtige Richtung! Sie soll durch den schnellen Gewichtsverlust Deine Motivation pushen und Deinen Körper resetten. Wenn Dein Ziel ist, Dein Traumgewicht zu erreichen und dieses langfristig zu halten, empfehlen wir Dir bei unserem 5:2 Intervallfasten-Programm mit getrockneten Mahlzeiten vorbei zu schauen!

 

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Entlastung der Verdauung durch Saftfasten

Saftfasten kann die Verdauung auf verschiedene Weisen entlasten! Frisch gepresste Säfte liefern Nährstoffe in einer leicht verdaulichen Form. Da die Fasern aus den Früchten und Gemüsen größtenteils entfernt werden, müssen Deine Verdauungsorgane weniger Arbeit leisten, um die Nährstoffe aufzunehmen. Dies kann den Magen-Darm-Trakt entlasten und ihm eine Pause von der Verdauung fester Nahrung geben.

 

Saftfasten wird oft als Reinigungsprozess für den Körper betrachtet. Durch den Verzehr von frischen Säften kann der Verdauungstrakt entlastet werden und mögliche Verdauungsprobleme zu lindern.

 

Frische Säfte enthalten viel Wasser, was zur Hydratation des Körpers beiträgt. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig für eine gesunde Verdauung. Wenn der Körper ausreichend hydriert ist, kann dies helfen, Verstopfung und andere Verdauungsprobleme zu vermeiden oder zu lindern.

 

Saftfasten kann dazu beitragen, die Belastung des Magens zu reduzieren, da flüssige Nahrung leichter zu verdauen ist als feste Nahrung. Dies kann insbesondere Menschen mit Magenproblemen oder empfindlichem Magen zugutekommen.

 

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Erhöhte Zellerneuerung (Autophagie) durch Saftfasten  

Wie bereits erwähnt, nimmst Du während Deiner Saftkur deutlich weniger Nahrungsenergie zu Dir als gewöhnlich. Das wirkt sich auch auf den körpereigenen Recyclingprozess aus, die Autophagie. Bei dem natürlichen Prozess der Zellerneuerung werden alte, nicht mehr funktionstüchtige oder auch überflüssige Proteine, Fette und Zellorgane abgebaut oder neu verstoffwechselt. Autophagie hält den Abbau alter und die Produktion neuer Zellkomponenten im Gleichgewicht. Dabei kann sie den natürlichen Alterungsprozess bremsen und so vor Krankheiten und Infektionen schützen. Besonders in den letzten Jahren hat die Autophagie in der Wissenschaft immer mehr an Bedeutung gewonnen. Der japanische Wissenschaftler Yoshinori Ohsumi erhielt 2016 den Medizin-Nobelpreis für seine Autophagie-Forschung. Der Prozess der Autophagie lässt sich in sechs Phasen unterteilen:

 

  1. Die Zellmembran gibt ein Signal, welches den Prozess aktiviert.
  2. Proteine und Lipide bilden ein Beutelchen (die Phagophore) und der zelluläre Müll wird aufgesammelt.
  3. Die Phagophore wächst und bildet sich zum Autophagosom.
  4. Die äußere Membrane verbindet sich mit der Lysosome, einem Zellbestandteil mit abbauenden Enzymen (Eiweißmolekülen).

  

Schon mal etwas von Demenz gehört? Der Gedächtnisverlust sowie der Rückgang von kognitiven und sozialen Fähigkeiten sind Symptome von Demenz. Es sind Symptome, die für Betroffene das tägliche Leben stark einschränken. 

 

Dabei gibt es viele Formen von Demenz, wie die vaskuläre Demenz, Lewy-Körper-Demenz, frontotemporale Demenz, .... und die häufigste Art, Alzheimer. 

 

Alzheimer ist eine fortschreitende, neurodegenerative Erkrankung des Gehirns. Dabei gehen Nervenzellen im Gehirn verloren und es werden hier abnormale Proteine gebildet. Diese sog. Amyloid Plaques beeinträchtigen die Verbindungen zwischen Nervenzellen und führen zu den oben genannten Beeinträchtigungen und Verhaltensveränderungen.  

 

Tierstudien haben gezeigt, dass Fasten die Konzentration von Amyloid-Beta im Gehirn, einem Hauptbestandteil der Amyloid-Plaques, verringern kann.

 

Mittlerweile existieren auch Humanstudien zu diesem Thema: Hier konnte Fasten auch tatsächlich die kognitive Funktion bei Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung, einer Vorstufe von Alzheimer, verbessern.

 

Detox durch Saftfasten? 

Viele von Euch saftfasten regelmäßig und erhoffen sich durch eine Detox Kur nach den Feiertagen ihren Körper wieder in eine gesunde Bahn zu lenken. Was  genau versteht man unter Detox und kann eine Saftkur überhaupt als Detox bezeichnet werden? 

 

Detox ist ein englischer Begriff, welcher übersetzt “Entgiften” bedeutet. Oft wird dieser Begriff im Zusammenhang mit dem körperlichen Detox verwendet. Dadurch, dass der Begriff nicht geschützt ist, kann frei interpretiert werden, was darunter nun genau verstanden wird. Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass der Körper von sämtlichen Schadstoffen wie Alkohol, Fast Food, Süßigkeiten aber auch von weiteren Umweltgiften befreit wird. Unser Körper ist jedoch in der Lage, sich selbst über die Leber, Nieren, Darm und die Haut von Schadstoffen zu befreien. Eine zusätzliche Detox-Kur soll den Körper dabei unterstützen. Bei einer Detox-Kur geht es darum, vollständig auf Nahrung zu verzichten. Viele entscheiden sich wegen einer ungesunden Ernährung oder auch nach den Feiertagen für eine Saftkur

 

Rein wissenschaftlich kann nicht bewiesen werden, dass eine Saftkur dazu führt, dass der Körper sich entgiftet. Aber wir können sagen, dass wir in dieser Zeit auf Süßigkeiten, Alkohol und Fast Food verzichten. Dadurch regeneriert sich der Körper von Ballast und befreit sich von schlechten Angewohnheiten. 

 

Detox durch Saftkur

Fazit: Regelmäßig Saftfasten sollte Jede:r machen! 

Fasten wirkt sich physiologisch und metabolisch auf den gesamten Körper aus, aktiviert zelluläre Stressreaktionswege und die Autophagie. 

 

Damit Du von den oben beschriebenen Prozessen maximal profitierst, ist die richtige Vor- und Nachbereitung fast so essentiell wie die Saftkur selbst. Dazu findest Du mehr in unserem Artikel: “Saftkur Vorbereitung: So gelingt eine erfolgreiche Saftkur”

 

Um Dir die Arbeit zu erleichtern und Dich bei jedem Schritt zu unterstützen, haben wir Dir alle wichtigen Informationen sowie leckere Rezepte für die Zeit nach Deiner Saftkur in einem Guide zusammengestellt! Diesen erhältst Du kostenfrei zu Deiner Saftkur dazu. Du möchtest mehr zum Thema Saftkur erfahren und Dich in Achtsamkeit üben? Dann lade Dir gerne unsere frank. App runter. Hier warten coole Aktionen außerdem alle unserer Guides und coole Yoga-, Meditations- und Achtsamkeitsvideos for free auf Dich! 

 

Auch spannend und deckungsgleich zu den Berichten unserer Kund:innen: In den Humanstudien haben sich nicht nur die Alzheimer-Biomarker und kognitive Funktionen durch das Fasten verbessert, sondern auch das subjektive Wohlbefinden. Und ist nicht bereits ein erhöhtes Wohlbefinden eine Kur wert? 

 

Die Fasten-Forschung steht noch am Anfang von großen Entdeckungen, da sind sich auch die Studienautoren sicher. Sie schlussfolgern, dass dieser nicht-pharmakologische Ansatz zur Prävention und Behandlung vielversprechend ist. Wann steht Deine nächste Kur an? 

 

Quelle: Boccardi V, Pigliautile M, Guazzarini AG, Mecocci P. The Potential of Fasting-Mimicking Diet as a Preventive and Curative Strategy for Alzheimer's Disease. Biomolecules. 2023 Jul 14


 

Liliane Petzold

Unsere Ernährungswissenschaftlerin Liliane gibt Dir wöchentlich Tipps rund um die Themen Gesundheit, Ernährung und Fasten.

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